Projekt Kinder- und Jugendschutz im Sport

Mit dem Projekt „Kinder- und Jugendschutz im Sport“ der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Sportkreis Darmstadt-Dieburg wollen wir alle ehren- und hauptamtlichen Akteure im Verein unterstützen und begleiten, sich dem Thema Kinder- und Jugendschutz im Sport zu widmen. Ziel ist es eine Kultur des Hinsehens zu entwickeln, bei der Grenzüberschreitungen oder jegliche Formen von Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen erkannt und offen angesprochen werden.  

Wir wollen Vereine dabei unterstützen das Thema aufzugreifen, präventive Strukturen zu schaffen und auch die notwendigen Schritte bei einem Fall vorbereitet zu haben. Hierfür bieten wir in Kooperation mit der Sportjugend Hessen kostenlose Fortbildungen an, zudem stehen Träger vor Ort bereit, um Vereine zu beraten und zu unterstützen. Diese sind der Kinderschutzbund Bezirksverband Darmstadt e.V., pro familia Bezirksverband Darmstadt/Bensheim e.V. , Wildwasser e.V. und das Polizeipräsidium Südhessen.

Bei Interesse und Rückfragen melden Sie sich bitte hier.

 

Zahlen und Fakten

50 Prozent aller Mädchen und 60 Prozent aller Jungen in Deutschland sind Mitglied im Sportverein. Das Forschungsprojekt „Safe Sport“ der Deutschen Sporthochschule Köln hat 2016 erstmals Daten zu sexualisierter Gewalt im Sportverein vorgelegt. Bei einer Befragung von 1799 Kaderathletinnen und Kaderathleten kam heraus, dass etwa ein Drittel der Befragten schon einmal eine Form von sexualisierter Gewalt erfahren hat, 70% davon waren dabei unter 18 Jahren alt.

Auch die Ergebnisse des bundesweit ersten Breitensport-Forschungsprojekt „SicherImSport“ in 2021 zeigen, dass Gewalterfahrungen im organisierten Sport eindeutig keine Einzelfälle sind.

Das Polizeipräsidium Südhessen hat die Kampagne „Brich Dein Schweigen“ mit Kooperationspartnerinnen und –partnern aus der Zivilgesellschaft ins Leben gerufen und stellt fest, dass „die Fallzahlen sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen in Hessen deutlich steigen, die Dunkelziffer wird als hoch eingeschätzt.“

In der Istanbul Konvention sind unter Artikel 14: „Aus- und Fortbildung für Angehörige bestimmter Berufsgruppen“ auch in Sportvereinen Tätige erwähnt, die für das Thema sensibilisiert und geschult werden sollen.

In einer Befragung aus dem Jahr 2016 wurde sichtbar, dass knapp die Hälfte der Sportvereine die Prävention sexualisierter Gewalt als relevant einschätzt, gut ein Drittel der Vereine angibt, sich aktiv gegen sexualisierte Gewalt einzusetzen. Allerdings haben bundesweit erst 11% der Sportvereine eine Ansprechperson für das Thema benannt, 9% führen regelmäßige Schulungen durch.

Auftaktveranstaltung am 26.September 2023

Am 22. September hat die Auftaktveranstaltung zum Projekt stattgefunden. 
Das Programm der Veranstaltung können Sie unter dem folgenden Link einsehen und downloaden:
Programm Auftaktveranstaltung 26.09.2023

Eine Fotogalerie finden Sie hier.